Der damit verbundene Blick auf die Teilhabe an urbanen ?ffentlichkeiten macht die Studie für die Stadtforschung interessant.
Mahlzeiten verbinden. Dieses soziale Potential des gemeinsamen Essens scheint unhinterfragt und wird in diversen Formaten wie Soli-Picknicks, Stadtentwicklungsprozessen oder Welcome Dinners eingesetzt. Mahlzeiten werden hier zu Versammlungsorten, zu Anl?ssen der Selbstinszenierung und -vergewisserung sowie zu atmosph?rischen Aushandlungen zwischen Individuum und Gesellschaft.
?Ess-Settings sind ein urbanes Ph?nomen. Dass sie in St?dten so beliebt sind, verdeutlicht unter anderem einen gro?en Bedarf an nicht-kommerziellen, funktionierenden ?ffentlichen R?umen, die multifunktional genutzt werden k?nnen und Begegnungen diverser st?dtischer Akteur:innen erm?glichen“, so Inga Reimers.
Ess-Settings als urbane Beteiligungsprozesse
Die behandelten Ess-Settings sind dabei immer zeitlich-begrenzt, finden an (halb-)?ffentlichen Orten wie Galerien, Pl?tzen oder Stadtteilzentren statt und werden in der Studie vor allem als M?glichkeitsr?ume beschrieben, in denen zum Beispiel Begegnung erm?glicht oder Beteiligungsprozesse initiiert werden.
?Dahinter steht die universelle Annahme, dass mit und beim Essen alles ?besser geht“. Deshalb werden Mahlzeiten – mal mit 足球比分,即时比分直播, mal mit weniger Erfolg – als Instrumente genutzt. Dieser Einsatz von Mahlzeiten als Methode ist enorm spannend, sowohl für die kulturwissenschaftliche Forschung als auch für die Gestaltung von Stadtentwicklungsprozessen“, erg?nzt Reimers.
Promotion im Rahmen von Graduiertenkolleg
Aktuell besch?ftigt sich Inga Reimers mit Fragen des guten Lebens und (Zusammen-)Arbeitens im l?ndlichen Raum am Beispiel von Coworking Spaces. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Digitale Praktiken, ethnographische Methoden, Künstlerische Forschung sowie Arbeitskulturen.
Im Rahmen des künstlerisch-wissenschaftlichen Graduiertenkollegs "Versammlung und Teilhabe. Urbane ?ffentlichkeiten und Performative Künste" promovierte sie sich mit dem Thema "Essen mit und als Methode. Experimentelle ethnographische Perspektiven auf ein Alltagsph?nomen". Im Rahmen ihrer Promotion war sie zudem Stipendiatin des ProExzellenzia Kompetenzprogramms.
Zur Person
Seit Juli 2021 ist Inga Reimers wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) im Bereich Kulturtheorie und Raumtheorie. Seit 2010 war sie an der HCU zudem als Studienprogramm-Koordinatorin sowie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Stadtanthropologie/-ethnographie und dem CityScienceLab besch?ftigt.